Seebestattung – Hintergründe der Bestattungsart
“Warum Seebestattung?” – Hintergründe der Bestattungsart
Eine tiefe Verbundenheit zum Wasser – dies verspüren viele Menschen. Insbesondere die, die in Küstenregionen leben oder geboren sind – wie in unserer Region rund um Warnemünde.
Wasser und die anderen drei Elemente Erde, Luft und Feuer wurden je nach Zeitalter, Kultur und Religion auf verschiedene Arten mit Verstorbenen in Beziehung gesetzt – verschiedene Bestattungsarten entstanden. So hat auch das Meer als Bestattungsort im Kulturellen eine besondere Bedeutung und reicht in seinem Ursprung bis ins 19 Jahrhundert zurück: ins Zeitalter der Segelschifffahrt.
Dort musste die verstorbene Besatzung vor allem aus hygienischen Gründen ins Meer übergeben werden, da die Aufbewahrung über die verbliebene Zeit auf See die Gesundheit der restlichen Besatzung gefährdet hätte.
Hierfür wurden die Verstorbenen in ein Segeltuch eingenäht, beschwert und schließlich nach Ansprache des Kapitäns und gehisster Fahne ehrenvoll ins Meer gelassen.
Das Meer als Bestattungsort nahm somit zunehmend Bedeutung an – und der maritime Tod formte die Seebestattung als Naturbestattung. So hat diese Art der Bestattung bis zur heutigen Zeit insbesondere für Marine-Angehörige oder bei Seeleuten einen hohen Stellenwert, die in ihrem Leben eine besonders persönliche oder berufliche Beziehung zum Wasser pflegten.
Früher als „Notbestattung“ hervorgebracht, ist sie seit Anfang der 1970er Jahre auch als Bestattung für den „normalen“ Bürger möglich, sobald eine besondere und persönliche Verbundenheit mit dem Wasser nachgewiesen werden kann.
So prägt die Seebestattung, welche einst eine notwendige Maßnahme für den Tod auf See war, bis heute eine traditionelle Art der Beisetzung.